Seminar - Regenerativer Kartoffelanbau
Ziel dieses Seminars ist es, praktische Erfahrungen mit Anbaustrategien auszutauschen und zu diskutieren, die zu wirtschaftlichem Erfolg in der Kartoffelfruchtfolge und zur Verbesserung der Bodengesundheit führen. Das Seminar richtet sich in erster Linie an Landwirte. Anbauberater sind ebenfalls willkommen.
Yann Boulestreau
9/26/20254 min read


In Europa wurden bereits viele praktische Erfahrungen mit Anbausystemen gesammelt, die die Bodengesundheit in der Kartoffelfruchtfolge fördern und wirtschaftlich erfolgreich sind. Ziel dieses Seminars ist es, einen Austausch über diese Erfahrungen zu führen. Das Seminar richtet sich in erster Linie an Landwirte. Anbauberater sind ebenfalls willkommen. Das Seminar richtet sich in erster Linie an Landwirte. Anbauberater sind ebenfalls willkommen.
Dieses zweitägige Seminar ist kostenlos und wird vom EIT Food und der Europäischen Union im Rahmen des ScaleUp-Programms für regenerative Landwirtschaft kofinanziert. Wir verstehen regenerative Landwirtschaft als einen kontextspezifischen Ansatz, der darauf abzielt, die langfristige Rentabilität landwirtschaftlicher Betriebe zu steigern und ein hohes Produktions- und Qualitätsniveau aufrechtzuerhalten, indem die Bodengesundheit und die Artenvielfalt der Nutzlinge unter und über der Boden gefördert werden.
Programm
Donnerstag 11 Dez
8:30 – 9:00 Uhr Begrüßung & Kaffee
9:00 – 9:15 Uhr Kennenlernrunde
9:15 – 9:30 Uhr Einführung in den Tag
9:30 – 10:30 Uhr Vom Rezept zum Handbuch: Wie man Entscheidungen auf Grundlage von Bodenbeobachtungen trifft (Yann Boulestreau,AgSynergie)
Themen: Bodenstruktur & Vorbereitung der PBepflanzung, Boden-pH & Kalkung, organische Substanz & organische Düngung, Boden- und Pflanzennährstoffanalyse & Düngung
10:30 – 11:00 Uhr Kaffeepause
11:00 – 12:30 Uhr Erfahrungen aus Österreich (von Hans Gnauer von Boden Leben)
Themen: Zwischenfrüchte, reduzierte Bodenbearbeitung, no-Till, begrünte Herbstdämme, in Kartoffeln-Zuckerrüben Fruchtfolgen
12:30 – 13:30 Uhr Mittagessen
13:30 – 16:00 Betriebsbesuch (Jochen Hartmann in Rettmer)
16:00 – 17:00 Optimierung der Spritzbrühe
17:00 – 17:30 Kaffee und Zusammenfassung
Freitag 12 Dez
8:30 – 9:00 Uhr Begrüßung & Kaffee
9:00 – 10:30 Uhr Erfahrungen aus Frankreich (von Paul Robert – übersetzt von Imke Harms)
Themen: Zwischenfrüchte, Pflanzengesundheit nach John Kempf, Mikronährstoffedüngung (Formen und Wirksamkeit), Stickstoffdüngung und Beizung der Pflanzkartoffeln.
10:30 – 11:00 Uhr Kaffeepause
11:00 – 13:00 Uhr Workshops zur gemeinsamen Entwicklung
Gruppen von max 5 Betrieben und 1 Moderator. Jeder Betrieb stellt 1 praktische Problem vor und wird von den anderen Landwirten und dem Moderator unterstützt.
13:00 – 14:00 Uhr Mittagessen und Verabschiedung
Ort: E-Novum, Munstermannskamp 1, 21335 Lüneburg
Teilnehmer: max. 30 Person, KartoffelanbauerInnen, AnbauberaterInnen
Kosten: Seminar kostenlos inkl. Mittagessen. Übernachtung, Frühstück & Abendessen sind selbst zu tragen
Referenten: (Dr.) Yann Boulestreau (AgSynergie), Hans Gnauer (Boden Leben), Paul Robert (Novalis Terra)
Anmeldungslink: https://forms.gle/nYMTSo6H5Ug5fq4bA
Referenten
Hans ist hauptberuflich Landwirt in Grübern bei Maissau in Österreich. Daneben arbeitet er in geringem Umfang als Pflanzenbauberater bei der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Der konventionelle Betrieb wird seit 1992 pfluglos bewirtschaftet mit dem Augenmerk auf einem intensiven Zwischenfruchtanbau. Bei der Bewirtschaftung steht der gesunde, lebendige Boden im Mittelpunkt. Alle Kulturen werden mittlerweile im No-Till-Verfahren gesät, teils mit Begleitsaaten. Zuckerrüben werden seit 2009 in Direktsaat in abfrierende Zwischenfrüchte gedrillt. Stärkekartoffeln werden mit speziell adaptierten Legemaschinen direkt in die Zwischenfrucht bzw im Sommer gefertigte Dämme hinein im Mulchsaatverfahren gelegt. Durch diese Verfahren konnte die Erosionsanfälligkeit der Böden deutlich reduziert werden und es steht mehr Wasser für die Überbrückung von Trockenperioden zur Verfügung. Hans wird mit uns seine Erfahrung teilen, mit einem Fokus auf dem Kartoffelanbau.




Als ausgebildeter Bodenkundler begleitete Paul Robert zunächst über die Genossenschaft Phytograin die Pioniere der Direktsaat und der konservierenden Landwirtschaft in Frankreich. Im Jahr 2018 gründete er seine eigene unabhängige Beratungsfirma Novalis Terra, mit der er bereits 450 Landwirte, insbesondere in Nordfrankreich, begleitet hat. Seitdem arbeitet er an der Anpassung und Verbesserung der technischen Verfahren der konservierenden Landwirtschaft für Industrie- und Hackfrucht, darunter vor allem Kartoffeln. Mit seinem Team führt er Feldversuche durch und begleitet die Landwirte in Gruppen oder einzeln. Während des Seminars wird er uns die Erfolge (und Misserfolge) vorstellen, die er bei der Umsetzung von Kartoffelanbausystemen zur Verbesserung der Bodengesundheit beobachtet hat.
Yann Boulestreau ist Agraringenieur und hat sich auf die Begleitung des Übergangs zu einer wirtschaftlich erfolgreichen, bodenschonenden Landwirtschaft spezialisiert. Er bewirtschaftet mit seiner Partnerin Imke Harms den Betrieb ihrer Eltern im Nebenerwerb. 2022 initiierte Yann den Arbeitskreis Regenerative Landwirtschaft Uelzen-Lüneburg, der heute 15 Landwirte, überwiegend Kartoffelbauern, umfasst. Seit 2024 koordiniert Yann die Beratungsfirma AgSynergie. Mit fünf weiteren Kollegen unterstützt er Landwirte bei der Umstellung auf „Regenerative Landwirtschaft“, darunter 1200 Hektar Kartoffelanbau im Emsland. Yann ist der Organisator dieses Seminars.


Gefördert durch


Jochen Hartmann bewirtschaftet 200 ha in der Lüneburger Heide, davon 30 ha Speisekartoffeln. Um die Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen und den Einsatz von Betriebsmitteln zu reduzieren, hat Jochen neue Anbaumethoden getestet, darunter: Mulchkartoffeln, Untersaat, Düngung nach Kinsey-Analyse, Agroforstwirtschaft und seit kurzem auch Dammkultur Turiel. Während des Betriebsbesuchs wird Jochen berichten, was funktioniert hat und was nicht, aber auch die Gründe dafür, damit jeder dieses Wissen auf seinem eigenen Betrieb anwenden kann.


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Zukunftssichere Landwirtschaft für nachhaltige Entwicklung.
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